Lernende Roboterschleiftechnik für das Handwerk (LEROSH)

Während Robotik aus der Industrie nicht mehr wegzudenken ist, findet sie bisher im Handwerk nur wenig Anwendung. Dafür gibt es diverse Ursachen, wie beispielsweise die hohen Investitionskosten. Die größten Schwierigkeiten bereiten aber vor allem die fehlenden Werkzeuge sowie die Erzeugung von Bewegungstrajektorien für bahngeführte Bearbeitungen.

Denn während in der Industrie Roboter häufig für Pick&Place-Anwendungen eingesetzt werden und sich ein längerer Anlernprozess aufgrund der danach folgenden hohen Stückzahlen desselben Objekts lohnt, sieht die Einsatzperspektive im Handwerk anders aus. Dort liegt der Mehrwert vor allem darin, aktuell manuell ausgeführte Tätigkeiten wie z. B. das Schleifen zu automatisieren – dies allerdings bei Einzelstück- oder Kleinserienfertigung und teilweise unter Bearbeitung von Materialen mit nicht immer gleichen Eigenschaften wie Holz.

Ziel des Projekts Lerosh ist es daher, eine Möglichkeit des Schleifens im Handwerk mit dem Roboter zu entwickeln. Kernaspekte sind dabei die Erforschung der Optionen zur Erzeugung von Bewegungsabläufen, welche intuitiv und zeitsparend für den Handwerker funktionieren, so dass nicht jedes Teil aufwendig angelernt werden muss. Darüber hinaus wird ein intelligenter Endeffektor entwickelt, der anhand von Messwerten entlang des Werkstücks Einschätzungen über die Bearbeitungsqualität geben kann und auch Vorschläge zur weiteren Bearbeitung generiert.

Als Fraunhofer IWU haben wir den Endeffektor im besonderen Fokus. Der zum Patent angemeldete Funktionsmechanismus beruht auf einem Dreiklang aus Sensorik, Aktorik und Auswertung. Durch dieses Werkzeug wollen wir erreichen,  dass bereits während der Bearbeitung eine Beurteilung über die Qualität erfolgen kann, diese nicht über globale Attribute, sondern lokale Gleichmäßigkeit definiert wird und kein zusätzlicher Aufwand zur Korrektur erforderlich ist, sondern diese bereits durch die Intelligenz im System erledigt werden kann.